Ratgeber: Was ist eine Zahnversiegelung?
Unsere Backen- und Mahlzähne sind sehr wichtig zum Zerkleinern der Nahrung. Ihre Kauflächen sind dabei aber nicht glatt, sondern besteht aus feinen Rillen und Furchen (=Fissuren). Hier bleiben gern mal Essensreste zurück, die auch beim Zähneputzen manchmal nicht richtig weggeputzt werden können, weil die Borsten zu dick für die kleinen Rillen sind. Deshalb entsteht oft Fissurenkaries, die sich jedoch durch ein Verschließen dieser Fissuren vermeiden lässt.
Was ist eine Zahnversiegelung?
Besonders Kinder sind gefährdet an den Fissuren der Backenzähne Karies zu bekommen, da sie noch nicht so verlässlich und gründlich Zähne putzen wie Erwachsene. Deshalb empfiehlt es sich, die Rillen und Furchen mit einer speziellen Kunststoff-Füllung zu versiegeln, also die Fissuren zu glätten. Damit kann die Kaufläche besser geputzt werden und die Bakterien haben es schwerer.
Sobald also die Backenzähne vollständig durchgebrochen sind, kann eine Versiegelung vorgenommen werden. Die Kaufläche sollte dabei nicht mehr vom Zahnfleisch bedeckt sein.
Erst wird die Kauffläche komplett gereinigt, dann die Stelle getrocknet und etwas angeraut, damit das Versieglungsmaterial besser haften kann. Nach der Auftragung der dünnflüssigen Kunststoffmasse wird diese durch UV-Licht ausgehärtet.
Die Versiegelung ist komplett schmerzfrei und zudem innerhalb weniger Minuten erledigt. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren übernehmen die Kosten für die Zahnversiegelung die gesetzlichen Krankenkassen.
Versiegelung ja oder nein?
Jeder Mensch ist anders – so auch seine Fissuren! Je nachdem, wie tief die furchen ausgeprägt sind, um so sinnvoller ist eine Versiegelung, denn das Kariesrisiko kann damit gesenkt werden. Auch wenn schon zuvor zum Beispiel Milchzähne Karies hatten und deshalb ein erhöhtes Kariesrisiko besteht, ist eine Versiegelung von Vorteil, da die Karies dann nicht so leicht auf die Backenzähne übergreift.
Entscheidend ist aber immer der individuelle Fall. Hat Ihr Kind beispielsweise kaum Rillen und Furchen in den Kauflächen und putzt es selbstständig und zuverlässig morgens und abends seine Zähne, dann ist eine Versiegelung nicht zwingend notwendig.
Vorsicht trotz Versiegelung!
Auch wenn Sie sich für eine Versiegelung entscheiden, sollten Sie dabei nicht vergessen, dass dadurch eine Karies nicht zu 100 % ausgeschlossen werden kann! Trotz Versiegelung ist es wichtig, auf seine Mundhygiene zu achten, das heißt Zähneputzen, Zahnseide, Prophylaxe beim Zahnarzt.